Paul Auster, Stadt aus Glas (erstes Buch der New York-Trilogie), Rowohlt 2024 (1. Auflage 1985).
Der Schriftsteller Quinn wird für einen Privatdetektiv gehalten. Quinn lässt sich auf den Irrtum ein und nimmt den Auftrag an, einen gerade aus dem Gefängnis entlassenen Religionswissenschaftler zu überwachen. Auftraggeber ist der Sohn des Wissenschaftlers.
Der Sohn wurde als Kind von seinem Vater neun Jahre in ein dunkles Zimmer eingesperrt. Die Tat wurde schließlich aufgedeckt, der Vater kam in den Knast. Nach dessen Entlassung befürchtet der Sohn, dass sein Vater ihn töten will.
Quinn beobachtet den rätselhaft agierenden Vater fast rund um die Uhr und wird sukzessive besessen von dem Fall. Die Geschichte bekommt groteske Züge; der Roman ist nun kein realistischer Roman mehr, der Autor kommt sogar selbst als Figur ins Spiel.
Der Spannungsbogen wird im letzten Drittel des Romans hart auf die Probe gestellt, da die Logik verlassen wird. Es bleibt die beeindruckende existentialistische Erzählkunst (Thema: Entfremdung von sich selbst).