Kategorien
Kurzrezensionen

„Wir werden uns unserer eigenen Zusammenhanglosigkeit immer mehr bewusst“

Paul Auster, Hinter verschlossenen Türen (drittes Buch der New York-Trilogie), Rowohlt 2024 (1. Auflage 1986).

Der namenlose Ich-Erzähler heiratet die Frau seines ehemals besten Freundes, der eines Tages urplötzlich verschwunden war und irgendwann für Tod erklärt wurde. Die neue Kleinfamilie wird glücklich, alles scheint okay. Da erhält der Erzähler eine unglaubliche Nachricht …

Die Nachricht macht den Roman rasant; es ist das spannendste Buch der Trilogie. Die für diese Trilogie typischen Spiele mit der Erzählform setzen erst spät ein – anders als in den ersten beiden Romanen bleibt der Leser gefesselt, auch wenn ihm der postmoderne Stil nicht sonderlich zusagt.

Es gibt Sätze zur Existenz, z.B.: „Wir (bekommen) vielleicht sogar eine Ahnung, wer wir sind, […], (aber) wir werden uns selbst immer undurchsichtiger, wir werden uns unserer eigenen Zusammenhanglosigkeit immer mehr bewusst“ (S. 327).