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Kurzrezensionen

Marx ohne Marx

Ilona Jerger, Und Marx stand still in Darwins Garten, Ullstein 2018.

Ilona Jerger, Und Marx stand still in Darwins Garten, Ullstein 2018.

Marx und Darwin kannten sich nur über die Lektüre. In diesem Roman treffen sie sich fiktiv zum Gespräch. Die Autorin hat, um ihren beiden Protagonisten gerecht zu werden, viele Experten herangezogen. „Die beiden Herren werden wirklich kennengelernt“, resultiert Uta Altmann in „Bild der Wissenschaft“. Stimmt das? Nein, was die Autorin Marx in den Mund legt, zeugt eher von Unwissenheit des Marxschen Werkes. Wie viele andere, so glaubt auch Ilona Jerger, genügend über Marx zu wissen, weil Sie Wörter wie Ausbeutung, Mehrwert und Profitgier zu gebrauchen weiß. Der Leser bekommt eine Ahnung, dass da etwas nicht stimmen kann: Marx erhält deutlich weniger Raum als Darwin, das Verhältnis mag bei eins zu vier liegen. Kein Rezensent vermerkt das, aber alle schwärmen über den Roman.

Bd. 25 (Das Kapital, Bd.3), S. 822 ff.: Die trinitarische Formel (frei nach dieser Formel: Die heilige Dreieinigkeit von Arbeit, Geld und Ware).