John Grisham, Das Bekenntnis, Wilhem Heyne Verlag 2020.
Überraschenderweise empfiehlt Michel Houellebecq diesen Wälzer eines globalen Bestseller-Autors, der diesen Roman ohne Stilpräferenz und zuweilen jenseits des roten Fadens ebenso selbstbewusst wie lieblos runterschreibt (bspw. wird eine gewöhnlich verlaufende und für die Handlung unerhebliche Beerdigung breit und unmotiviert dargelegt).
Mississippi 1946, Kleinstadt. Kriegsheld bringt Pastor um, lässt sich festnehmen und ohne innere Aufregung hinrichten. Warum? Dem Leser wird früh eine mögliche Lösung angeboten, die Auflösung ist dann enttäuschenderweise gar nicht so weit weg davon – trotzdem kann ein Leser die 600 Seiten gern gelesen haben und zum Schluss Betroffenheit spüren. Wie kriegt Grisham das trotz seiner gedankenlosen Erzählweise hin?